Der Social-Media-Riese Meta gab am Mittwoch bekannt, dass er als Reaktion auf ein Kartellurteil der Europäischen Union Angebote des Konkurrenten eBay auf seiner Facebook Marketplace-Plattform anzeigen wird.
Laut der Erklärung von Meta werden die kollaborativen Tests in Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten beginnen. Benutzer können eBay-Angebote direkt auf dem Facebook Marketplace durchsuchen, aber der endgültige Abschluss der Waren-Transaktion muss weiterhin über die eBay-Plattform erfolgen. Die Nachricht ließ die eBay-Aktien im Tagesverlauf um mehr als 13 % steigen.
Im November erließ die Europäische Union ein Kartellurteil gegen Meta, weil das Unternehmen angeblich seinen Kleinanzeigenservice mit der Facebook-Plattform gebündelt und gleichzeitig unfaire Handelsbedingungen für Wettbewerber von Plattformen für Gebrauchtwaren auferlegt hatte. Das Urteil verpflichtete Meta, das Verhalten einzustellen, und verhängte eine hohe Geldstrafe von 798 Millionen Euro (822 Millionen US-Dollar).
Meta hat jedoch klargestellt, dass das Unternehmen das EU-Urteil nicht anerkennt und beim Gerichtshof der EU Berufung eingelegt hat. Laut einem Sprecher der Europäischen Kommission ist Meta jedoch verpflichtet, die Entscheidung innerhalb von 90 Tagen nach dem ursprünglichen Urteil zu befolgen.
Der Kartellrechtsstreit gegen Meta ist eine der letzten Wellen von Maßnahmen gegen große Technologieunternehmen unter der ehemaligen EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Unter ihrer Führung haben die Brüsseler Regulierungsbehörden Bußgelder in Milliardenhöhe gegen eine Reihe von Technologiegiganten verhängt, darunter eine Geldstrafe von mehr als 8 Milliarden Euro gegen Alphabet Inc.'s Google.
Es ist erwähnenswert, dass die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) zusätzlich zum EU-Urteil auch untersucht hat, ob Facebook Marketplace Wettbewerbsprobleme aufweist. Im Gegensatz zur harten Haltung der EU entschied sich die CMA jedoch, die von Meta angebotenen Zugeständnisse zu akzeptieren und die Untersuchung letztendlich nicht weiter voranzutreiben.